Jaqar Khoen Mullah Ahmed, ein aus Syrien geflohener
kurdischer Aktivist des »Verbandes der freien syrischen Studenten«,
hat sich gegen eine Zusammenarbeit des Westens mit Präsident Baschar
al-Assad im Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) ausgesprochen. Im
Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues
deutschland« (Freitagausgabe) sagte er: »Die Unterscheidung zwischen
Terrorismus und dem syrischen Regime ist ein großer Fehler westlicher
Regierungen. Das Assad-Regime hat den Terrorismus mit
hervorgebracht.« Während die internationale Koalition ausschließlich
gegen den IS vorgehe, rücke das syrische Regime in ehemals befreite
Gebiete vor. »Das Assad-Regime muss weg. Auf der ersten Genfer
Konferenz wurde das erkannt und daran hätte man sich halten sollen.
Doch der Westen ist leider umgeschwenkt. Inzwischen wird die syrische
Regierung von allen Seiten gestärkt.« Jaqar Khoen Mullah Ahmed, der
mehrere Monate in syrischen Gefängnissen verbrachte, forderte
westliche Staaten auf, sich wieder an die Prinzipien der Genfer
Konferenz zu halten. Nur nach einem Rücktritt Assads könne eine
Übergangsregierung den Weg zu demokratischen Wahlen frei machen. »Die
syrische Gesellschaft muss selbst entscheiden, wer Syrien regiert.
Nur so kann ein demokratischer Staat aufgebaut werden.«
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