Am 1. September wird die Gesellschaft für
Internationale Zusammenarbeit (GIZ) 20 Monate alt. Für
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) ist die Fusion der drei
großen deutschen Entwicklungshilfeorganisationen ein großer Erfolg.
Der Geografie-Professor und GTZ-Gutachter Theo Rauch sieht die Bilanz
im Interview mit der Tageszeitung „neues deutschland“
(Dienstagausgabe) dagegen kritisch: „Die Chance, zu einer gemeinsamen
Unternehmenskultur zu gelangen, wurde von der GIZ-Führung unter Bernd
Eisenblätter (vormals GTZ-Chef) verspielt“, sagt Rauch. Werte
spielten keine große Rolle mehr, stattdessen orientiere sich die GIZ
„in ihren neuen Leitlinien allein am betriebswirtschaftlichen Ziel
des Weltmarktführers“. Während unter Niebels Vorgängerin Heidemarie
Wiezcorek-Zeul (SPD) das „aufgeklärte langfristige Eigeninteresse“
Europas im Vordergrund gestanden hätte und es damals hieß
„Entwicklung schafft die Märkte von morgen“, denke Niebel „nur an die
Märkte von heute“, bedauert Rauch den Verlust an
entwicklungspolitischer Nachhaltigkeit.
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