Geld heiligt alle Mittel. Das sollte Donald Trumps
nächster Wahlkampfslogan sein. Er wäre ihm vermutlich nicht einmal
peinlich. Das beweist sein präsidiales Statement zum Fall des
ermordeten saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Darin hält Trump
fest: Der Mord war schrecklich. Saudi-Arabiens Machthaber Mohammed
bin Salman wusste vielleicht davon. Doch selbst wenn – Sanktionen
wird es nicht geben.
Die USA als Führungsmacht: Das bedeutete jahrzehntelang offiziell
ein weltweites Eintreten für die individuellen Menschenrechte. Ja, im
Geheimen traten US-Präsidenten diese allzu oft mit Füßen, doch der
Schein wurde zumindest gewahrt. Bis Donald Trump gewählt wurde. Von
nun an hieß »America first!«, sogar im eigenen Land die Freiheit von
Rede, Meinung, Versammlung und Presse mit Füßen zu treten. Jetzt hat
Trump auch noch das Recht auf Leben auf diese Liste gesetzt.
Khashoggi wohnte schließlich in den USA. Aber wen kümmert Mord,
solange Mohammed Hunderte Milliarden für US-Waffen zahlt und in Jemen
Trumps erklärten Erzfeind Iran bekämpft.
Der Präsident stellt Despoten in aller Welt einen Freibrief aus.
Und er stellt die westlichen Werte zum Verkauf. Ob das Arbeitsplätze
erhält oder einfach nur Trumps Privatkassen füllt, ist letztlich
völlig egal. Wollen die USA in Zukunft irgendeine moralische
Führungsrolle beanspruchen, muss der Kongress nun einschreiten und
die saudische Königsfamilie sanktionieren. Die Macht dazu hätte er.
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