Die nicaraguanische Umwelt- und Sozialaktivistin
Mónica López Baltodano wirft der Regierung von Daniel Ortega
Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit dem Bau des
Nicaragua-Kanals vor, welcher den Atlantik mit dem Pazifik verbinden
soll. In einem Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
„neues deutschland“ (Mittwochausgabe) kritisiert die Aktivistin, dass
der Vertrag zwischen der Regierung Nicaraguas und dem privaten
Investor einem „Blankoscheck“ gleiche. Letztlich sei es zwar
unwahrscheinlich, dass der Kanal gebaut werde, jedoch erlaube es der
Vertrag, andere Projekte auszuführen. „Damit kann auch der
Enteignungsprozess weitergehen und der Boden ausgebeutet werden“, so
Baltodano. 119.000 Menschen sind durch die Baupläne von einer
Umsiedlung bedroht, es werden schwerwiegende negative Auswirkungen
auf die Umwelt befürchtet. Auch habe es die Regierung Daniel Ortegas
entgegen internationaler Vorschriften versäumt, indigene Gruppen
entlang der geplanten Strecke zu konsultieren.
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