Chancengleichheit ist ein Ideal, das wohl niemals
zu erreichen ist. Ein Kind aus einer bildungsfernen Familie und eines
aus einem Akademikerhaushalt werden sich unterschiedlich entwickeln,
selbst wenn sie Nachbarn sind und in der Schule zehn Jahre
nebeneinandersitzen. Die Herkunft wird immer eine Rolle spielen.
Aber es gibt Möglichkeiten, die Entwicklung von Benachteiligten zu
fördern; so braucht es allem voran qualitativ hochwertige
Bildungseinrichtungen sowie gut ausgebildete Pädagogen.
Teilhabeprogramme für Kinder aus sozial schwachen Familien und
Projekte, um Kinder aus Einwandererfamilien zu fördern, oder
Patenprogramme für Kinder aus Suchtfamilien existieren bereits. Aber
die Untersuchungen der OECD offenbaren in einer bemerkenswerten
Regelmäßigkeit, dass eine Reihe von Ländern deutlich bessere
Bildungssysteme hat als Deutschland. Angesichts dessen müssen sich
Bund und Länder fragen, ob sie genug tun, um mehr Chancengleichheit
zu erreichen.
Bisweilen scheint es, als fehle dafür schlicht das Engagement.
Mittel werden zwar bereitgestellt, doch angesichts der
Wirtschaftskraft wäre deutlich mehr drin, wie die Vergleiche zeigen.
In den Kitas und den Schulen reichen die Investitionen bei Weitem
nicht aus. Und bei der sozialen Arbeit drohen gar herbe Einbußen,
wenn die entsprechende Gesetzgebung wie geplant reformiert wird.
Deutschland investiert einfach zu wenig in die Bildung.
Entwicklungspotenzial der Kinder wird dadurch ohne Not verschenkt.
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