„Die Serben in Kroatien sind der erste Teil des
serbischen Volkes, der zusammen mit Kroatien in die EU eintritt.
Deswegen werden Probleme der serbischen Gemeinschaft künftig nicht
mehr nur ein kroatisches, sondern ein europäisches Problem sein.“
Diese Auffassung vertritt Milorad Pupovac, Vorsitzender des
Serbischen Nationalrats, des Dachverbandes der Serben in Kroatien, in
einem Interview für die in Berlin erscheinende Tageszeitung „neues
deutschland“ (Montagausgabe). Anlass ist der „Tag des Sieges und der
heimatlichen Dankbarkeit“, der in Kroatien alljährlich am 5. August
begangen wird. Im August 1995 eroberten kroatische Streitkräfte die
„Serbische Republik Krajina“ zurück, die sich im Zuge des Zerfalls
Jugoslawiens gebildet hatte. Rund 200 000 Serben flohen daraufhin
oder wurden aus Kroatien vertrieben. Milorad Pupovac beklagt in dem
Interview, dass Serben in Kroatien bis heute diskriminiert und
Gebiete, in denen Rückkehrer leben, vernachlässigt werden. Er sehe
daher „keine Grundlage dafür, dass Vertreter der Institutionen der
serbischen Gemeinschaft an den jährlichen Feierlichkeiten zum 5.
August teilnehmen könnten“.
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