neues deutschland: Wirtschaftsexperte Echaide: Ecuador will keine Investitionen um jeden Preis

Die linksorientierte ecuadorianische Regierung von
Rafael Correa erwägt, bilaterale Investitionsabkommen (BITs)
aufzukündigen. „Wir empfehlen unter anderem, die Prozesse zur
Kündigung der BITs mit Frankreich, Deutschland, Schweden und
Großbritannien, bei denen nur noch die Unterschrift des Präsidenten
fehlt, abzuschließen“, erklärte Javier Echaide in der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“ (Dienstagausgabe).
„Denn während beispielsweise deutschen Unternehmen Investitionen in
Ecuador erleichtert wurden, sucht man Investitionen ecuadorianischer
Unternehmen auf deutschen Boden vergeblich“, sagte der argentinische
Rechtsanwalt Echaide, der als Vizepräsident einer
Untersuchungskommission mit der Überprüfung von Investitionsabkommen
betraut war. „Seit sich Ecuador 2008 eine neue Verfassung gegeben
hat, wurde ein tief greifender Prozess zur Revision politischer
Entscheidungen eingeleitet, die während der neoliberalen Phase des
Landes in den neunziger Jahren umgesetzt wurden. Dazu gehören auch
die bilateralen Investitionsabkommen (BITs), von denen ein Großteil
in diesem Zeitraum abgeschlossen wurde“, beschreibt Echaide den
Ansatz des seit 2007 amtierenden Präsidenten Rafael Correa, der 2013
für eine dritte Amtszeit gewählt wurde.

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