Baden-Württembergs Innenminister heißt Heribert
Rech. Name und Auftreten des CDU-Mannes sind bis auf einen Buchstaben
deckungsgleich. Frech log Rech, die Polizisten am Stuttgarter
Hauptbahnhof seien aufs Schwerste provoziert worden, sie hätten sich
vor Pflasterstein-Würfen schützen müssen. Erschwerend kommt hinzu,
dass er und seine bundesweit herangekarrte Knüppelarmee massiv gegen
das Landespolizeigesetz verstoßen haben. Beides sollte eigentlich
reichen, um den Mann unehrenhaft zu verabschieden. Am besten gleich
mit seinem Chef, der gestern Genesungswünsche Richtung Demonstranten
heuchelte. Halten wir uns nicht bei Rech auf. Der ist
Provinzstandard, ihm fehlt mehr als das »F« für die große Politik.
Die im Berliner Kanzleramt und im Bahntower gemacht wird. Die
Kanzlerin lässt verlauten, wie sehr sie sich über praktizierte
Meinungsfreiheit freue – um sogleich klarzustellen, wer die Freiheit
hat, seine Meinung auch zu leben. Es ist natürlich der Bahnkonzern,
jenes profitgierig geleitete Gebilde, das mehr als nur etwas Dreck am
Stecken hat. Überraschend ist das nicht. Merkel und die Ihren bleiben
sich treu. Sie basteln Gesetze nach Atomlobby-Gustus, sponsern die
Pharmaindustrie, rauben denen, die kaum etwas haben, den Rest. Sie
betonieren das halbe Land und wollen in private Computer eindringen.
Wer ihnen das gestattet hat? Selbsterkenntnis tut not. Vielleicht
beflügelt Stuttgart ja das Nachdenken über den eigenen Wert als
Wähler.
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