Wie im westfälischen Herford ist es auch in Berlin 
zu einer Auseinandersetzung zwischen Islamisten sowie Jesiden und 
Kurden gekommen. Bereits am vergangenen Mittwoch versammelten sich 
nach Recherchen der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues 
deutschland“ (Wochenendausgabe) am Brandenburger Tor 450 Menschen zu 
einer Demonstration gegen den „Terror des Islamischen Staates“. 
Aufgerufen zu dem Soldiaritätsprotest für die Jesiden in Irak hatte 
eine kurdische Organisation. Am Rande des Aufzuges, der zum Postdamer
Platz führte, schwenkte ein Mann „eine Fahne mit arabischen 
Schriftzeichen“, erklärte eine Polizeisprecherin. Daraufhin sei er 
aus dem Aufzug von mehreren Versammlungsteilnehmern angegriffen 
worden. Der Vorsitzende des Zentralrates der Jesiden in Deutschland, 
Telim Tolan, verurteilte gegenüber „neues deutschland“ die Gewalt, 
bat allerdings um Verständnis dafür, dass die Lage in Irak 
hierzulande „bei dem ein oder anderen“ zu heftigen Reaktionen führe. 
„Wir sagen den Jesiden, sie sollen nicht auf Provokationen eingehen“,
so Tolan. Der Verfassungsschutz in Berlin verzeichnet unterdessen 
rund 500 Salafisten in Berlin. Etwa 50 Berliner Islamisten seien in 
das Kriegsgebiet im Nahen Osten ausgereist. Unter ihnen ist auch der 
ehemalige Rapper Dennis Cuspert, der sich dem „Islamischen Staat“ 
angeschlossen hat. Der selbsternannte Kalifatsstaat bedroht 
gegenwärtig die kurdischen Autonomiegebiete und Siedlungsgebiete von 
Menschen jesidischen Glaubens.
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