Der Gouverneur der niederländischen Notenbank, Klaas Knot, zeigt sich im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagsausgabe) zufrieden mit der Wirkung des Staatsanleihen-Kaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Unterschiede in den Risikoaufschlägen für Staatsanleihen seien fair, so Knot. „Derzeit gibt es also keinen Grund zu intervenieren. Es gibt immer noch Insolvenzrisiken, aber das Risiko des Zusammenbruchs ist gebannt.“ Der 46-jährige Notenbanker glaubt, dass das Staatsanleihen-Programm erst dann nicht mehr gebraucht werde, „wenn sich abzeichnet, dass die Schulden dynamisch abgebaut werden und sich in Richtung der 60-Prozent-Hürde bewegen. Das kann ein Jahrzehnt dauern“, sagte Knot. Bis dahin brauche man den Schutzschirm. Knot forderte zudem, dass die EZB einen harten Bilanztest durchführen muss, bevor sie die Aufsicht über die 130 wichtigsten Banken der Eurozone übernimmt: „Wir müssen Banken nicht nur gut kapitalisieren, sondern wir müssen sie eher überkapitalisieren.“ Nur wenn die Geldhäuser absolut gesund seien, würden sie wieder beginnen, Kredite an die Realwirtschaft zu vergeben. Er äußerte sich auch zu den möglichen Vorgaben eines solchen Tests: Es müsse „eine höhere Kapitalhürde für die Banken geben als die derzeit gültigen.“ Da dürfe es keine Ausnahmen geben.
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