Deutsche Bahn setzt weiter auf Glyphosat gegen
Grünzeug im Gleisbett
Aktuelle Ausschreibung bis Ende 2022 – Grüne: Passt nicht zum
Umweltimage
Osnabrück. Die Deutsche Bahn setzt bei der Unkrautbekämpfung im
Gleisbett weiter auf Glyphosat. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“
berichtet, geht das aus einer aktuellen Ausschreibung hervor. Darin
sucht die Bahn nach einem Dienstleister, der für den Vertragszeitraum
von 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2022 die „bundesweite chemische
Vegetationskontrolle“ im 33.000 Kilometer umfassenden Streckennetz
übernimmt. Dabei kann ausdrücklich auch Glyphosat zum Einsatz kommen.
Die Bahn gilt als größter Einzelverwender des umstrittenen Wirkstoffs
in Deutschland. Die Bekämpfung von Pflanzen im Gleisbett sei aus
Sicherheitsgründen unerlässlich, teilte das Unternehmen der „NOZ“
mit.
Die EU-weite Zulassung für Glyphosat läuft Ende 2022 aus.
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) hatte kürzlich erklärt,
sie gehe nicht davon aus, dass die Zulassung noch einmal verlängert
werde. Die Ausschreibung der Bahn endet also mit dem Enddatum der
aktuellen Glyphosat-Genehmigung. Die Bundesregierung arbeitet zudem
an einem Glyphosat-Ausstiegsplan. Die Bahn will Alternativen zu dem
Herbizid erforschen lassen. Dazu zählen laut Unternehmen das
Ausbringen von heißem Wasser, das Verbrennen der Pflanzen durch
starkes UV-Licht oder der Einsatz von Strom.
Oliver Krischer, Vize-Fraktionschef der Grünen im Bundestag,
forderte die Bahn auf, den Glyphosat-Ausstieg mit mehr Konsequenz zu
verfolgen. Der Einsatz des Wirkstoffs passe nicht zum Umweltimage,
das sich das Unternehmen selbst gebe. Krischer monierte: „Die DB
scheint sich trotz der Risiken von Glyphosat mit dem Pflanzengift
eingerichtet zu haben.“
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