NOZ: Gespräch mit Christian Meyer, Niedersachsens Agrarminister

Niedersachsen verzeichnet 350 Anträge auf
Tierschutzprämie

Agrarminister Meyer: 600 000 Legehennen und 115 000 Mastschweine
profitieren – Verzicht auf Schnabelkürzen und Schwänzekupieren

Osnabrück.- Beim niedersächsischen Landwirtschaftsministerium sind
in den vergangenen Wochen 350 Anträge für die neu geschaffene
Tierschutzprämie eingegangen. In einem Gespräch mit der „Neuen
Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch) sagte Agrarminister Christian Meyer
(Grüne), dies sei ein „deutliches Signal“, dass sich Niedersachsens
Landwirte für mehr Tierschutz einsetzen wollen. „Fast 600 000
Legehennen und weit mehr als 115 000 Mastschweine werden vom
Tierschutz-Engagement ihrer Halter profitieren: keine kupierten
Schwänze, keine abgeschnittenen Schnäbel“, betonte Meyer.

Die Prämie hatte das Agrarministerium für den Bereich der
Legehennen- und der Schweinehaltung ausgelobt. Innerhalb der
Antragsfrist erklärten sich 234 Legehennenhalter bereit, auf das
Kürzen der Schnäbel bei den Tieren zu verzichten. Erfüllen sie die
Voraussetzungen, entfallen auf diesen Bereich demnach Fördermittel
von einer Million Euro. Pro Schnabel bekommen sie 1,70 Euro. Mit
insgesamt 1,9 Millionen Euro können die 116 Schweinehalter rechnen,
deren Tiere nicht länger die Ringelschwänze kupiert bekommen. Pro
Schwein erhalten sie 16,50 Euro.

Meyer sagte: „Gemeinsam werden wir beweisen, dass mehr Tierwohl
möglich ist.“ Die Schnäbel und Schwänze der Tiere waren bislang
manipuliert worden, um Kannibalismus im Stall einzudämmen. Sollten
die Voraussetzungen erfüllt sein, so der Grünen-Politiker weiter,
könnten alle Antragsteller mit Finanzmitteln rechnen. Das eingeplante
Fördergeld reiche aus. Für beide Maßnahmen stehen bis 2020 insgesamt
28 Millionen Euro bereit. In der ersten Runde beteiligen sich laut
Meyer „erstaunlich viele Landwirte aus der konventionellen
Landwirtschaft“.

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