Patientschützer: Gesundheitsminister muss
AOK-Zuschüsse für Apple Watch sofort stoppen
Vorstand Brysch übt scharfe Kritik an Krankenkassen-Plänen –
„Ältere, kranke und pflegebedürftige sind die Verlierer“
Osnabrück.- Patientenschützer haben scharfe Kritik an den
geplanten Zuschüssen der AOK Nordost für Fitness-Messgeräte wie die
Apple Watch geübt. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (Freitag) forderte Vorstand Eugen Brysch,
Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) müsse dieses Marketing der
AOK Nordost sofort stoppen. „Die Zwangsbeiträge der Versicherten sind
für die Solidargemeinschaft da, nicht für Werbe-Strategen der Kassen
und Apple-Jünger“, sagte Brysch.
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz kritisierte,
alte, chronisch-kranke und pflegebedürftige Menschen hätten bei der
Förderung der elektronischen Fitmesser das Nachsehen. „Auf der einen
Seite gesund, dynamisch und profitabel – das sind der AOK die
liebsten Kunden“, erklärte Brysch. „Alt, krank und teuer – diese
Mitglieder sind eher unerwünscht.“ Wer bei der Subventionierung der
elektronischen Fitnessmesser nicht mitmachen könne, sei der
Verlierer. Nicht nur Apple mache mit der Aktion gute Geschäfte,
sondern auch die Industrie, die sich allzu gerne den gläsernen Kunden
wünsche. Doch wenn bestimmte Patientengruppen der Norm nicht
entsprächen, hätten sie das Nachsehen. „Die schöne neue Welt hat dann
dunkle Schatten“, kritisierte Brysch.
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