NOZ: Große Unterschiede bei Arbeitslosenquote – je nach Berufsgruppe

Große Unterschiede bei Arbeitslosenquote – je
nach Berufsgruppe

Linke werten BA-Statistik aus: Mehr als jeder vierte
Sprachwissenschaftler ohne Job / Vollbeschäftigung bei Polizisten und
Lehrern

Osnabrück. Trotz des weiter brummenden Arbeitsmarktes und 1,4
Millionen unbesetzter Stellen sind zahlreiche Berufsgruppen von hoher
Arbeitslosigkeit betroffen. Unter den Sprach- und
Literaturwissenschaftlern war 2018 beispielsweise mehr als jeder
Vierte (26,4 Prozent) arbeitslos gemeldet. Das geht aus einer
Auswertung der berufsspezifischen Statistik der Bundesarbeitsagentur
(BA) durch die Linkspartei hervor, die der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“ (NOZ) vorliegt.

Im Bereich Papier- und Verpackungstechnik lag die
Arbeitslosenquote bei 19,2 Prozent, beim Objekt-, Personen-,
Brandschutz und in der Arbeitssicherheit bei 18,5 Prozent, in den
Geisteswissenschaften bei 15,4 und im Gartenbau bei 14,9 Prozent.

Zugleich gibt es auch Berufsgruppen, in denen quasi keine
Arbeitslosigkeit vorkommt. Im Bereich Polizeivollzugs- und
Kriminaldienst, Gerichts- und Justizvollzug lag die Quote laut der
BA-Statistik bei null Prozent. Bei den Angehörigen gesetzgebender
Körperschaften und leitenden Bediensteten von
Interessenorganisationen war nur einer von 1000 betroffen. Deutlich
unter einem Prozent lag die Quote auch in den Berufsgruppen Weinbau,
Verwaltung, Technische Forschung und Entwicklung, Theologie und
Gemeindearbeit sowie Lehrer. Die Arbeitslosenquote im Jahr 2018
insgesamt betrug 5,2 Prozent.

„Die Jubelmeldungen über die vermeintlich gute Entwicklung des
Arbeitsmarktes dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nach wie
vor viele Menschen gibt, die es schwer am Arbeitsmarkt und bei der
Jobsuche haben“, sagte Linken-Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann
im Gespräch mit der „NOZ“. „Pauschales Gerede von Fachkräftemangel
ist Quatsch und kontraproduktiv.“ Noch immer gebe es nicht genügend
gute Arbeit, deswegen müsse die Bundesregierung „den
arbeitsmarktpolitischen Stillstand beenden und für mehr
existenzsichernde Arbeit sowie bessere Unterstützung von Erwerbslosen
sorgen“, forderte die Linken-Politikerin.

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