NOZ: Grüne warnen vor pauschalen Dürre-Hilfen an Bauern

Grüne warnen vor pauschalen Dürre-Hilfen an
Bauern

„Sie haben die Krise selbst gemacht“ – Göring-Eckardt: Gezielt
Öko-Landbau fördern

Osnabrück. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat vor
einer Entscheidung über mögliche Dürrehilfen davor gewarnt, den
Bauern „pauschal einfach nur mal wieder Geld herüberzureichen“.
Gezielte Finanzspritzen für die aktuell am heftigsten betroffen
Bauern sollte es zwar geben, bewirkten aber keine nachhaltige Lösung,
sagte Göring-Eckardt der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch).

Notwendig sei deshalb darüber hinaus, die dringend notwendige
Agrarwende jetzt einzuleiten. EU-Gelder dürften künftig nicht länger
nach Fläche, Größe oder Produktionsmasse der Betriebe vergeben
werden, sondern müssten gezielt in den ökologischen Umbau der
Landwirtschaft fließen. „In Zukunft muss gelten: Wer nachhaltig
Landbau betreibt, der wird unterstützt“, sagte Göring-Eckardt. Nach
ihren Worten sind die Landwirte in der Klimakrise „Opfer und
Verursacher zugleich“. Die gegenwärtigen Ernteeinbußen seien
teilweise auch selbstgemacht. „Zu wenig Humus und zu viele Pestizide,
die Leben töten, haben die Böden erosionsanfällig gemacht“, erklärte
die Vorsitzende der Grünen im Bundestag.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) will den
Erntebericht an diesem Mittwoch (22.8.) ins Kabinett bringen und
bewerten, ob die Schäden aufgrund der langanhaltenden Trockenheit ein
„nationales Ausmaß“ erreichen. Diese Einstufung wäre notwendig, damit
auch der Bund Dürre-Hilfen auszahlen könnte. Der Bauernverband hat
mehrfach Nothilfen von einer Milliarde Euro gefordert.

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