Fahrenschon: Um die Sparkassen muss sich niemand
Sorgen machen
Rücklagen werden erneut um vier Milliarden Euro gestärkt – „Sehr
starke Ausgangsposition“
Osnabrück-. Die deutschen Sparkassen sehen sich aufgrund erneut
wachsender Rücklagen für die Niedrigzinsphase gut gerüstet. In einem
Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) sagte Georg
Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes
(DSGV): „Um die Sparkassen muss sich niemand Sorgen machen. Wir
operieren aus einer sehr starken Ausgangsposition heraus.“
Fahrenschon betonte, trotz schwieriger Rahmenbedingungen hätten
die Kunden großes Vertrauen in die Stabilität der Sparkassen. Die
guten Geschäftszahlen von 2014 ermöglichten es den Sparkassen, auch
in diesem Jahr wieder rund vier Milliarden Euro in die
Vorsorgereserven zu packen. „Wir haben inzwischen einen
Einlagenüberhang von 116 Milliarden Euro und die Kernkapitalquote hat
sich in den vergangenen fünf Jahren von 9,9 Prozent auf 14,5 Prozent
gesteigert.“
Der Sparkassen-Präsident reagierte damit auf Fragen nach möglichen
Problemen wegen des Zinsüberschusses, der nach Einschätzung von
Experten aufgrund der niedrigen Zinsen absehbar sinken wird. Der
Zinsüberschuss aus dem Einsammeln und dem Weiterverleihen von
Kundeneinlagen ist die wichtigste Ertragsquelle der Sparkassen.
Fahrenschon betonte vor diesem Hintergrund, die Sparkassen
stellten sich auf schwieriger werdende Jahre ein: „Wir arbeiten hart
daran, interne Strukturen zu optimieren und durch innovative Produkte
neue Marktanteile zu gewinnen.“ Er versicherte, die Sparkassen würden
auch künftig flächendeckend im ganzen Land ein dichtes Filialnetz
unterhalten. Die Kunden nutzten aber zunehmend digitale
Möglichkeiten: „Das heißt für uns, dass wir an der ein oder anderen
Stelle Kleinstfilialen, in die niemand mehr kommt, schließen und
durch SB-Filialen und mobile Beratungsangebote ersetzen werden.
Gleichzeitig bauen wir die digitalen Angebote in der Online-Beratung
sukzessive aus. Hier werden wir pro Jahr in dreistelliger
Millionenhöhe investieren.“
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