NOZ: Landfrauen-Präsidentin fordert: Schüler müssen Bauernhöfe besuchen

Landfrauen-Präsidentin fordert: Schüler müssen Bauernhöfe
besuchen

Bentkämper: Das muss in die Lehrpläne – Aufwandsentschädigung für Landwirte

Osnabrück. Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, hat
Pflichtbesuche für Schüler auf Bauernhöfen gefordert. Im Interview mit der
„Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte sie: „Jedes Kind müsste mindestens einmal in
der Schulzeit einen Bauernhof besuchen. Das muss sich doch in den Lehrplan
integrieren lassen.“ Sie kritisierte eine Entfremdung der Gesellschaft von der
Lebensmittelproduktion. Die Besuche der Schulklassen sollen laut Bentkämper zu
einem besseren Verständnis der Lebensmittelproduktion und der Landwirtschaft
führen.

Ein solches Angebot könnten die Bauern aber nicht kostenlos leisten, so die
Präsidentin. Sie rief die Landesregierungen in den einzelnen Bundesländern auf,
sich hier ein Vorbild an Bayern zu nehmen: „Da bekommt die entsprechend
ausgebildete Bäuerin einen kleinen dreistelligen Betrag als
Aufwandsentschädigung. Das fordere ich auch für den Rest der Republik.“ Der
Deutsche Landfrauenverband hat nach eigenen Angaben bundesweit etwa eine halbe
Million Mitglieder. Er versteht sich als Interessensvertretung von Frauen auf
dem Land. Die aus Bielefeld stammende und im Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverband (WLV) aktive Bentkämper wurde Anfang Juli dieses Jahres
zur neuen Präsidentin gewählt.

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Landfrauen-Präsidentin beklagt Diskriminierung vor Bauernpräsidenten-Wahl in NRW

Bentkämper: Im Verband Vorbehalte gegen Kandidatin – „Diskriminierend und
rückständig“

Osnabrück. Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes,
beklagt Diskriminierung innerhalb der Agrarbranche. Vor dem Hintergrund der
Kandidatur von Susanne Schulze Bockeloh zur Präsidentin des einflussreichen
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) sagte Bentkämper im
Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Ich bin da ehrlich gesagt
skeptisch, ob sie es schafft. Es gibt im Verband durchaus Vorbehalte gegen sie.“
Diese rührten wohl auch vom Geschlecht her. Bentkämper, die selbst Mitglied im
WLV ist, kritisierte: „Wer im Jahre 2019 allerdings Frausein und die
betriebliche Ausrichtung ohne Viehhaltung als Gegenargumente heranzieht, der
handelt diskriminierend und rückständig.“

Schulze Bockeloh wäre die erste Frau an der Spitze des etwa 40.000 Mitglieder
zählenden Verbandes in Nordrhein-Westfalen. Keinem der insgesamt 18
Landesbauernverbände, die unter dem Dach des Deutschen Bauernverbandes
organisiert sind, steht derzeit eine Frau vor. Bentkämper kündigte an, für
Schulze Bockeloh bei der im Februar anstehenden Wahl zu stimmen. „Sie würde der
Landwirtschaftslobby guttun.“ Bislang gibt es einen Gegenkandidaten für die
Abstimmung im Frühjahr. Der bisherige Bauernpräsident Johannes Röring – zugleich
für die CDU im Bundestag – hatte erklärt, zur Mitte der Amtszeit von seinem
Präsidentenposten zurücktreten zu wollen. Bentkämper steht seit Sommer dem
Landfrauen-Verband auf Bundesebene vor, der nach eigenen Angaben 500.000
Mitglieder hat.

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