Landtagspräsident hält Boni bei VW für
„deplatziert“
Busemann: Das passt einfach nicht mehr in die Zeit
Osnabrück. Niedersachsens Landtagspräsident Bernd Busemann hat die
Boni für Manager des durch den Abgasskandal angeschlagenen
Autokonzerns Volkswagen (VW) scharf kritisiert. „In einer Situation,
in der Tausende ihre Arbeit verloren haben oder um ihre Arbeit bangen
müssen, sollte sich das Thema Boni eigentlich verbieten“, sagte der
CDU-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). Generell
halte er Bonuszahlungen bei Managern, die im Millionenbereich
verdienen, „für deplatziert.“ „Das passt einfach nicht mehr in die
Zeit“, erklärte Busemann.
Dem VW-Aufsichtsrat rät Busemann, bei einer möglichen Auszahlung
von Boni auch mögliche Haftungsansprüche des Unternehmens gegenüber
diesen Managern im Auge zu behalten. „Über allem schwebt ja die
Haftungsfrage“, sagte der Landtagspräsident. Immerhin würden Manager
ihre hohen Gehälter auch mit den Haftungsrisiken erklären. In diesem
Zusammenhang mahnte er zur Wachsamkeit: „Ich bin mir sicher, dass die
zuständige Staatsanwaltschaft in diesem Kontext genau beobachtet, ob
betreffende Personen vielleicht Vermögensverlagerungen vornehmen.“
Die Lage bei VW ist am Mittwoch auch Thema im Niedersächsischen
Landtag. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat eine Unterrichtung
des Landtags angekündigt.
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