NOZ: Nachricht zu Anlagebetrug

Millionenbetrug: Anlageberater erstattet
Selbstanzeige

Laut Anwalt 4,5 Millionen Euro veruntreut – Staatsanwaltschaft
ermittelt

Osnabrück. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat Ermittlungen gegen
einen Anlageberater aufgenommen, der seinen mutmaßlichen
Millionenbetrug selbst angezeigt hat. Wie die „Neue Osnabrücker
Zeitung“ (Dienstag) berichtet, soll der Mann über einen Zeitraum von
acht bis zehn Jahren eine Gesamtsumme von circa 4,5 Millionen Euro
veruntreut haben. Axel Zumstrull, Anwalt des Beraters, sagte der
Zeitung: „Das Geld ist komplett weg.“ Die Summe basiert laut NOZ auf
den Berechnungen des Anwalts. Die Staatsanwaltschaft bestätigte dem
Blatt den Eingang der Selbstanzeige. Die Ermittlungen befänden sich
aber noch im Anfangsstadium, so ein Sprecher.

Die Summe verteilt sich laut Zumstrull auf etwa 40 Geschädigte.
Der Großteil lebe im Osnabrücker Land. Die Anleger hätten in den
vergangenen Tagen Post von ihrem Berater erhalten, in dem er die
Veruntreuung eingeräumt habe. Auch die Bank, für die er freiberuflich
gearbeitet habe, soll einen Brief erhalten haben. Der
Staatsanwaltschaft seien vier Aktenordner mit belastendem Material
übergeben worden.

Zumstrull sagte der NOZ: „Das Geld ist komplett weg. Es ist zum
einen in die Aufrechterhaltung des Systems geflossen. Zum anderen ist
es privat verbraucht worden.“ Nach Angaben des Anwalts habe der
Berater seinen Kunden unrealistisch hohe Renditen auf Geldanlagen
versprochen. Habe ein Kunde die Auszahlung beantragt, habe er auf das
Vermögen andere Kunden zurückgegriffen. „Das System hätte noch über
Monate, vielleicht sogar Jahre aufrechterhalten werden können“, sagte
der Anwalt, der nun mit einer Freiheitsstrafe für seinen Mandanten
rechnet. Laut Zumstrull habe ein Lebenswandel des Beraters zu dem
Bedürfnis geführt, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Weiter ins
Detail wollte der Anwalt zu den Beweggründen nicht gehen, schreibt
die NOZ.

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