Stahlwerkschef: Je grüner der Strom, desto 
grüner die Elektrostahl-Herstellung
   GMH Gruppe rechnet bei höheren Kosten für CO2-Zertifikate mit 
Mehrkosten im deutlich zweistelligen Millionenbereich
   Osnabrück. Die Elektrostahl-Herstellung spielt bei der 
Decarbonisierung der Branche eine führende Rolle, sagte Frank Koch, 
Vorsitzender der Geschäftsführung der GMH Gruppe, zu der mehr als 20 
Unternehmen gehören, im Interview mit der „Neuen Osnabrücker 
Zeitung“. Im Vergleich zur konventionellen Hochofenroute, bei der im 
Wesentlichen CO2-invensive Kokskohle als Energieträger verwendet 
werde, liege der Output an Treibhausgasen bei der 
Elektrostahl-Herstellung um den Faktor 5 niedriger, so Koch weiter. 
„Allein durch die Produktion von mehr als 12 Millionen Tonnen 
Rohstahl auf Basis des Sekundärrohstoffs Stahlschrott über die 
Elektrostahlroute werden in Deutschland pro Jahr rund 17 Millionen 
Tonnen CO2 eingespart.“
   Insgesamt lagen die direkten CO2-Emissionen der Branche laut Koch 
im vergangenen Jahr bei 56 Millionen Tonnen, 0,5 Millionen Tonnen hat
die GMH Gruppe dazu beigetragen. Einen großen Einfluss auf ihre 
CO2-Bilanz hat dabei der Strommix. „Sobald wir unseren Bedarf aus 
grünem Strom decken können, wird sich unser CO2-Rucksack noch einmal 
ganz deutlich auf ein Drittel reduzieren.“ Deshalb fordert Koch von 
der Politik den Ausbau erneuerbarer Energien und des Stromnetzes.
   Eine Verteuerung der CO2-Zertifikate auf 30 Euro würde das 
Unternehmen treffen. „Das würde für uns Mehrkosten im deutlich 
zweistelligen Millionenbereich bedeuten. Das ist ein signifikanter 
Teil unserer Erträge und damit auch bedeutend für angedachte 
Investitionen.“ Klimaschutz dürfe nicht dazu führen, dass man sich 
selbst abhänge. „Meine große Sorge ist, dass wir die Balance zwischen
Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit verlieren“, sagte Koch.
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