NOZ: Unternehmer angeklagt: 200.000 Tonnen Asche illegal vergraben

Unternehmer angeklagt: 200.000 Tonnen Asche
illegal vergraben

Grafschaft Bentheim: Rückstände aus Müllverbrennungsanlage in
Gewerbegebiet entsorgt

Osnabrück. Wegen der mutmaßlich illegalen Entsorgung von 200.000
Tonnen Asche aus einer Hausmüllverbrennungsanlage in der Grafschaft
Bentheim hat die Staatsanwaltschaft Osnabrück jetzt Anklage gegen
fünf Männer erhoben. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“
(Mittwoch). Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten unter
anderem Bodenverunreinigung und unerlaubten Umgang mit Abfällen vor.
Im Falle einer Verurteilung drohen eine Geld- oder Gefängnisstrafe.

Bei den Angeklagten soll es sich um den Geschäftsführer der
Verbrennungsanlage, zwei amtierende und einen ehemaligen
Geschäftsführer einer angrenzenden Ascheaufbereitungs-Firma sowie den
Verantwortlichen eines Planungsbüros handeln. Nach den Ergebnissen
der Ermittlungen sollen sie die Verbrennungsrückstände zwischen 2008
und 2013 auf der deutschen Seite eines grenzüberschreitenden
Gewerbeparks in der Grafschaft Bentheim illegal verbaut oder im Boden
vergraben und so bis zu vier Millionen Euro Entsorgungskosten gespart
haben. Das Amtsgericht Nordhorn muss noch über Zulassung der Anklage
entscheiden.

Die betroffenen Firmen haben zwischenzeitlich einen Vertrag mit
dem Land Niedersachsen und dem Landkreis Grafschaft Bentheim
geschlossen, in dem sie sich verpflichten, die Asche auf eigene
Kosten wieder auszugraben. Die ursprüngliche Sorge vor einer
Verunreinigung des Grundwassers habe sich bislang nicht bestätigt,
erklärte ein Sprecher des Landkreises.

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