NOZ: Verband zu Tiertransporten: Keine Beweise für Tierleid auf Langstrecken-Exporten

Thema auf der Agrarministerkonferenz / Werden
Regeln verschärft?

Osnabrück. Die deutschen Züchter weisen die Kritik an
Langstreckenexporten von Rindern als unberechtigt zurück. Bianca Lind
vom „Bundesverband Rind und Schwein“ sagte der „Neuen Osnabrücker
Zeitung“: „Die Kritik ist übertrieben. Fakt ist: Die gesetzlichen
Anforderungen werden eingehalten.“ Das gelte auch auf mehrtägigen
Langstreckentransporten beispielsweise nach Usbekistan oder
Nordafrika. Verbandschefin Lind betonte, dass bis heute keine Beweise
vorgelegt worden seien, dass Export-Rinder auf Langstreckenfahrten
gelitten hätten. Offenbar stecke hinter den Vorwürfen das Ansinnen,
Tiertransporte grundsätzlich verbieten zu wollen, so Lind.

Zuletzt hatte es immer wieder Zweifel am ordnungsgemäßen Export
der Tiere in Drittstaaten außerhalb der EU gegeben. In einzelnen
Bundesländern waren Transporte Richtung Nordafrika und Türkei
gestoppt worden. Transporteure klagten dann erfolgreich gegen diese
Entscheidungen. Zudem waren Mängel bei Versorgungsstationen auf
Routen nach Usbekistan, Kasachstan und Südost-Russland entdeckt
worden. Die Transporte sind in dieser Woche Thema auf der
Agrarministerkonferenz in Mainz. Möglicherweise beschließen die
zuständigen Ressortchefs der Länder hier schärfere Regeln. Tierschutz
ist in Deutschland Sache der Bundesländer.

2018 waren 67.000 Rinder von Deutschland in Länder außerhalb der
EU exportiert worden. Verbandschefin Lind sagte, es sei auch im
wirtschaftlichen Interesse der Züchter, dass die Tiere wohlbehalten
ihr Ziel erreichten. Lind verwies darauf, dass ihr Verband neue
Standards für den Transport von Tieren definiert habe.
Gesundheitszustand der Tiere, Transportwege und Ähnliches sollen
digital in einer Datenbank erfasst werden. Bund und Länder arbeiten
ebenfalls an einem digitalen Verzeichnis, durch das Transportrouten
leichter überprüft werden können.

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