Fast hätte das Abenteuer in den Sümpfen Brasiliens
den ganzen Konzern versenkt. Mit Milliarden Euro ließen die einstigen
Thyssen-Krupp-Manager ein Stahlwerk aus dem Boden stampfen; von
Anfang an lag Unheil über der Investition. Thyssen-Krupps
Brasilien-Desaster zeigt, wie eine von einigen gefällte Entscheidung
Zigtausende in Unsicherheit stürzen kann. Es klingt daher logisch,
wenn der Konzern nun einen Schlussstrich unter sein
Südamerika-Abenteuer zieht.
Acht Milliarden Euro kostet das Abenteuer bis zum heutigen
Befreiungsschlag. Die Börse jubelt. Doch Arbeitnehmer muss das
alarmieren. Besonders im Stahlbereich in Duisburg herrscht Unruhe.
Die Beschäftigten haben große Sorgen vor einem Stellenabbau.
Wie der konkret ausfällt, kommt wohl erst im April heraus. Auch,
ob die Stahlsparte mit Tata fusioniert. Kommt es so, hätte
ThyssenKrupp seine Wurzeln gekappt. Das Ende einer Ära. Der Vorstand
träumt schon lange, Stahl zugunsten lukrativerer Sparten wie Aufzüge
oder Dienstleistungen abzutrennen.
Ob das die richtige Entscheidung ist – wer weiß das schon? Als der
damalige Vorstandschef Ekkehard Schulz in Brasilien Fundamente in den
Sumpf treiben ließ, jubelten nicht wenige. Er versprach damals, dass
der preiswertere Stahl aus dem Urwald die Weiterverarbeitung in
Duisburg und anderen Werken sichern werde. Es war ein Traum, ein
Hirngespinst. Für das nun die Beschäftigten zittern müssen.
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