Das „Basiskonto“ ist überfällig! Auch wenn
Obdachlose oder Asylbewerber für die Banken eine eher unattraktive
Klientel darstellen: In Zeiten, in denen sogar darüber debattiert
wird, das Bargeld in Deutschland komplett abzuschaffen, ist es ein
Anachronismus und eine Ungerechtigkeit sondergleichen, Menschen die
Möglichkeit zu verwehren, ein eigenes Bankkonto zu eröffnen, über das
sie ihre Geldgeschäfte abwickeln können. Vieles wird nun sicherer und
einfacher, und das Risiko für die Geldinstitute ist gering: Wer
obdachlos ist, muss sein weniges Bares nicht ständig bei sich tragen;
die Behörden müssen ihre Sozialleistungen nicht mehr umständlich
auszahlen; und überziehen darf der Jedermann-Kontobesitzer auch
nicht. Klingt schlüssig. Fragt sich nur, warum es so lange dauerte
mit dem Entwurf: Die Banken hatten sich schließlich schon vor 20
Jahren selbst verpflichtet, Jedermann-Konten zuzulassen. Dass dies –
in Teilen – nur die Sparkassen umsetzten, konnte der Gesetzgeber auf
Dauer nicht zulassen.
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