Das Terror-Kalifat des sogenannten „Islamischen 
Staats“ ist Geschichte. Nach fast 160 Tagen erbitterter Kämpfe haben 
die kurdisch dominierten Demokratischen Streitkräfte Syriens (SDF) 
mit der Luftunterstützung der Internationalen Anti-IS-Koalition die 
letzte Bastion der Dschihadisten im Südosten Syriens bis auf wenige 
Quadratmeter erobert. Hunderte ausländische Extremisten ergaben sich 
in den vergangenen Tagen, andere leisteten bis zum Ende Widerstand. 
Allein in dieser letzten Offensive gegen den IS starben über 600 
Kämpferinnen und Kämpfer der SDF. Der IS kontrolliert kein 
Territorium mehr. Die Ideologie, für die er steht, lebt aber weiter. 
Er bleibt gefährlich. Tausende IS-Anhänger sind in Syrien und im Irak
in den Untergrund gegangen. Die Organisation breitet sich in Asien 
und Afrika aus und hat in Europa Schläferzellen installiert. Der 
Kampf bis zum letzten Atemzug der IS-Militanten in Syrien ist 
Inspiration für ihre internationalen Sympathisanten. Nicht zu 
vergessen: Die syrischen Al-Kaida-Ableger beherrschen die Provinz 
Idlib. Im Irak ist die Nachkriegsordnung fragil, in Syrien drohen 
nach dem Ende des Kalifats neue Konflikte. Ziehen sich die 
US-Amerikaner wie angekündigt zurück, werden sie ihre kurdischen 
Verbündeten dem türkischen Präsidenten Erdogan opfern. Die Kurden im 
Irak und Syrien sind trotz ideologischer Differenzen ein Bollwerk 
gegen den radikalen sunnitischen wie schiitischen Islam. Wer sie 
fallen lässt, ist nicht nur empörend illoyal, sondern gefährdet auf 
mittlere Sicht auch die Sicherheit des Westens.
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