Sicher: Man muss nicht jeden konjunkturellen
„Frühindikator“ für bare Münze nehmen. Wenn aber der
Ifo-Geschäftsklima-Index zum dritten Mal in Folge Trübsal verbreitet,
dürfte etwas dran sein an den Kassandra-Rufen der 7000 befragten
Firmenchefs. Langsam stellen sich auch deutsche Unternehmen darauf
ein, dass die Eurokrise auf sie abstrahlt. Was auch sonst? Spanien –
am Abgrund. Italien – in der Rezession. Frankreich – der nächste
Wackelkandidat? Es sieht düster aus in Europa.
Schuld daran ist auch die Bundesregierung, die den Kontinent mit
ihrer abenteuerlichen „Sparpolitik“ immer tiefer in die Rezession
treibt. Sparen? Unbedingt. Aber nicht in diesen Zeiten und nicht um
jeden Preis. Wenn niemand mehr Geld ausgibt, hat irgendwann auch
niemand mehr Arbeit. Diesen simplen Zusammenhang zwischen
kontraktiver Fiskalpolitik und Rezession leugnen nicht einmal
deutsche Hardliner-Ökonomen, die mit Keynes nicht allzu viel am Hut
haben. Spanische Jugendliche und Millionen Arbeitnehmer in Europa
spüren diese Tragödie Tag für Tag. Und warum das alles? Damit „die
Märkte“ ihr „Vertrauen“ zurückgewinnen.
Bis es soweit ist, hat sich Europa zu Tode gespart. Eine
aberwitzige Politik. Für Deutschland bedeutet das: Die Einschläge
rücken näher, die Flaute kommt, der Arbeitsmarkt gerät unter Druck.
Gut möglich, dass Angela Merkel ihre Europa-Politik bald auch im
eigenen Land vor die Füße fällt.
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