Wer seine Arbeitszeit im Dauerbrodeln eines voll
besetzten Großraumbüros verbringt, wird ähnlich empfinden wie der
Rentner, an dessen Wohnung jahrelang der Autobahnverkehr ohne
Unterlass vorbeirauscht, oder der Hausbesitzer, über dessen Garten
die Flieger in unschöner Regelmäßigkeit in den Sinkflug gehen. Lärm
ist eine Belastung. Lärm kann sogar krank machen. Es ist weniger das
Ausmaß des Schallpegels. Es ist die Dauerhaftigkeit, die den Körper
quasi in permanente Alarmbereitschaft versetzt, die ihn nervt, die
ihn stresst. Ärzte warnen davor, dass wegen des Lärms Blutdruck und
Puls steigen können. Das tut auf Dauer keinem Organismus gut.
Gereiztheit, Kopfschmerzen und Schlafstörungen können eine Folge
sein. Sogar von Herzinfarkt ist die Rede. Deshalb ist jede Idee, jede
Initiative, jede gesetzliche Regelung zu begrüßen, die unsere
hektische Welt ein bisschen leiser macht. Man sollte dabei
pragmatisch vorgehen. Es hilft beispielsweise niemandem, den
Güterverkehr im großen Stil einzuschränken; wir sind darauf
angewiesen, mit Waren versorgt zu werden. Aber man kann ihn weniger
lärmend machen und dafür entsprechende finanzielle Anreize schaffen.
Vermutlich wird im stillen Kämmerlein gerade in dieser Richtung noch
viel zu wenig nachgedacht.
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