Endlich ist auch ein Fußballstar über seinen
Schatten gesprungen und hat sich als schwul geoutet. Mehr noch:
Thomas Hitzlsperger hat mit seinem Schritt der gesamten Debatte um
Homosexualität ein sympathisches Gesicht gegeben. Und damit ist etwas
passiert, worauf der Fußball hierzulande viele, viele Jahre gewartet
hat: Die Hoffnung, dass es irgendwann einmal vollkommen egal sein
könnte, welche sexuellen Vorlieben ein Sportler hat, hat neue Nahrung
bekommen. Der Weg ist allerdings noch weit. Der Sport hinkt anderen
Bereichen der Gesellschaft noch meilenweit hinterher. Anders als in
der Politik, wo ein Klaus Wowereit viel Sympathie gewinnt, weil er
locker genug ist, um mit seiner Homosexualität zu kokettieren, bleibt
es für jeden aktiven Sportler ein Wagnis, sich öffentlich zu
bekennen. Die Fans auf den Tribünen sind nicht zimperlich:
Schmähgesänge und Beschimpfungen sind leider alltäglich, und man muss
als Mensch schon hartgesotten sein, um tumbe Anfeindungen ignorieren
und weiterhin Hochleistung bringen zu können. So ist nach wie vor die
traurige Wirklichkeit im Fußball, weshalb es sich noch verbietet,
aktiven Sportlern zu raten, dem Beispiel von Thomas Hitzlsperger zu
folgen. Aber zumindest gibt es jetzt jemanden, der vorangegangen ist,
der sich verdient gemacht hat. Das ist nicht wenig und allemal ein
guter Anfang. Den Applaus, der gerade von allen Seiten gespendet
wird, hat sich der gebürtige Stuttgarter redlich verdient. Er ist ein
Vorbild, ein größeres als so mancher deutsche Fußball-Weltmeister.
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