Eon hat vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster
die erwartete Abfuhr erhalten. Das Dattelner Altkraftwerk muss vom
Netz – auch wenn der neue Meiler auf sich warten lässt. In der Stadt
Datteln wird das Licht nicht ausgehen, sogar die Bahn wird weiter
fahren. Eon-Konkurrent Steag hat (nicht uneigennützig) angeboten, in
die Bresche zu springen. Offenbar ist genug Strom da. Technische
Möglichkeiten, die Bahn zu versorgen, gibt es. Sie müssen allerdings
zeitig realisiert werden.
Das ist der Augenblick, vor dem die Eon-Manager Angst gehabt
haben. Denn es wird deutlich: Das neue Kraftwerk ist gar nicht nötig.
Wirklich gebraucht wird es nur von Eon – zum Geldverdienen. Was
legitim ist. In der Debatte um den Meiler sollte aber endlich
aufgehört werden, die Interessen des Konzerns mit
gesamtgesellschaftlichen Interessen zu verquirlen.
Das Urteil jetzt macht zudem noch mal deutlich, wie selbstgewiss
(besser: blauäugig) Eon vorgegangen ist. Von der Stilllegung wollte
der Konzern nichts mehr wissen, weil man davon ausgegangen sei, dass
Datteln IV am Netz sei. Tatsächlich aber konnte man sich darauf nicht
verlassen, wie die Richter feststellten. Denn beim Abfassen der
Stilllegungserklärung lagen weder Genehmigung noch B-Plan fürs neue
Kraftwerk vor.
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