NRZ: Lärmschutz zahlt sich aus – ein Kommentar von ARTUR VOM STEIN

Dass Lärm krank macht, ist beileibe keine neue
Erkenntnis. Es gibt genügend seriöse Studien, die belegen, dass Lärm
bei gesunden Menschen zu Gefäßfunktionsstörungen, erhöhtem
Stresshormonspiegel und zu einer verminderten Schlafqualität mit
drastischen Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System führt.
Stichworte: Bluthochdruck und Herzinfarkt. All– das weiß man.

Und abgesehen von der erheblichen Einschränkung an
Lebensqualität, die durch Krach verursacht wird, weiß man nun auch,
was man schon immer ahnen musste. Auch die Kinder leiden. Eben weil
der lärmgeplagte Nachwuchs offenbar nachweislich langsamer lernt als
jene Kids, die nicht in der Nähe von Hauptverkehrsstraßen, Bahnlinien
oder Flughäfen pauken müssen. Zusammengefasst: Die Gesellschaft zahlt
einen hohen Preis für ihre Mobilität. Der volkswirtschaftliche
Schaden, verursacht durch immense Krankheitskosten, ist hoch und kaum
zu ermessen.

Natürlich wäre es jetzt völlig absurd, den wirtschaftlichen
Nutzen von Flughäfen, Autobahnstrecken oder Bahnlinien zu kalkulieren
oder sogar zu hinterfragen, nicht absurd ist es allerdings, die
steigende Lärmbelästigung ernster zu nehmen als bisher. Die
Behauptung, dass jede zusätzliche Straße, jede zusätzliche
Bahnstrecke und vor allem jeder zusätzliche Flug neue Arbeitsplätze
schafft, ist vor allem ein Totschlagargument und oft genug nicht
nachweisbar. Und wem das alles noch nicht reicht: Das Thema
Umweltverschmutzung durch Verkehr sei an dieser Stelle nur am Rande
erwähnt.

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