Man mag Katar einiges vorhalten, vieles jedoch macht
dieses Land zu einem strategischen Verbündeten für Deutschland in der
Region. Katar macht die Hexenjagd auf die moderaten Muslimbrüder
nicht mit, zu der alle anderen Golfstaaten plus Ägypten geblasen
haben. Katar hat eine junge Führung und damit als einziger Golfstaat
den Wechsel in die nächste Generation ohne Gewalt bewältigt. Auch der
wahabitische Islam auf der Halbinsel dient, anders als seine
aggressive Filiale in Riad, nicht als göttliche Legitimität des
Herrscherhauses, was Saudi-Arabien in den letzten 30 Jahren seinen
Irrweg in Erstarrung und Intoleranz beschert hat. Katar baut Kirchen
für seine Wanderarbeiter – und seine Herrscher sind sich bewusst,
dass sich die sozialen Verhältnisse entscheidend bessern müssen,
wollen sie nicht die WM verlieren. In der arabischen Welt gibt es
keine idealen Partner, aber schlechtere und bessere. Und Katar gehört
zu den besseren.
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