NRZ:Öffentlich punkten – ein Kommentar von MICHAEL MINHOLZ

Die „Beisitzer“-Idee von Bahnchef Rüdiger Grube ist
– das vorab – ein vernünftiger Vorschlag. So könnte im Tarifstreit
mit den Lokführern auch endlich etwas Besonnenheit am
Verhandlungstisch Platz nehmen. Jemand, der unabhängig ist, wird den
Wortgefechten, die sich den Verhandlungsrunden in unschöner
Regelmäßigkeit anschlossen, ein Ende setzen können. Ein Unding ist
allerdings, dass die Bahn an die Öffentlichkeit geht, bevor sie den
Tarifgegner informiert hat. Das spricht dafür, dass es dem Konzern
vor allem darum geht, in der Öffentlichkeit zu punkten und die GDL
und ihren Boss Claus Weselsky in die Rolle des unbelehrbaren
Querulanten zu drängen. Weselsky sollte die Chance nutzen, diesen
Verdacht zu entkräften – und den Vorschlag annehmen.

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