NRZ: Schwarz-Gelb bittet Versicherte zur Kasse Manfred Lachniet, Neue Ruhr Zeiung

Hatte die schwarz-gelbe Koalition nicht davon
geredet, dass die Menschen „mehr Netto vom Brutto“ behalten sollen?
War es nicht FDP-Gesundheitsminister Rösler, der die Kosten in den
Griff bekommen wollte – damit am Ende die Versicherten profitieren?
Wurde nicht über Monate hinweg eine neue Gesundheitspolitik
diskutiert und lamentiert? Am Ende, so wird nun deutlich, läuft es
auf die schlichteste aller Lösungen hinaus: Die Versicherten zahlen
einfach mehr. Damit nicht genug. Zu den 15,5 Prozent kommen noch die
Zusatzbeiträge hinzu, die viele Versicherte jetzt schon berappen
müssen. Mehr Netto rückt so in weite Ferne, das Gegenteil ist Fall.
Und wenn Schwarz-Gelb ihrem Koalitionsvertrag treu bleiben will, der
die Arbeitgeberanteile an der Krankenversicehrung einfrieren will,
dann könnte die Erhöhung für Arbeitnehmer noch höher ausfallen. Zwar
darf man Rösler zugute halten, dass er nun die Preise der
Pharmaindustrie drücken und bald auch Kliniken und niedergelassene
Ärzte belasten will. Wahr ist aber auch, dass gerade die Mediziner
in den letzten beiden Jahren kräftige Zuschläge einstecken durften.
„Gesundheitsreform“ kann man das alles nicht nennen. Eher ein
weiteres Beispiel für Ideenlosigkeit der Regierung.

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