NRZ: Snowden hatte keine andere Wahl – ein Kommentar von JAN JESSEN

Edward Snowden ist raus aus der Zwischenwelt des
Moskauer Flughafens und nach Russland eingereist. Ausgerechnet nach
Russland. Ein Land, das alles andere als eine lupenreine Demokratie
ist. Ein Land, in dem ein ehemaliger Geheimdienstmann mit harter Hand
regiert. Wer das dem NSA-Enthüller zum Vorwurf macht, ist allerdings
böswillig, zumindest aber naiv. Snowden hatte keine andere Wahl.
Zurück in die Staaten? Das Schicksal des Wikileaks-Informanten
Bradley Manning zeigt, was dort mit Menschen passiert, die staatliche
Verfehlungen aufdecken. Es gab kein lupenrein demokratisches Land,
das Snowden Asyl angeboten hat. In Sonntagsreden werden
staatsbürgerliche Verantwortung und Meinungsfreiheit gepriesen. Im
Alltag werden solche Werte der Staatsräson untergeordnet. Deswegen
sitzt Snowden jetzt in Russland.

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