Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG)
Wohnungslosenhilfe fordert insbesondere kleine und mittelgroße Städte
auf, Obdachlosen für den Winter ausreichende Hilfsangebote zu machen.
Sollte es ein so langer und kalter Winter wie der vergangene werden,
sei eine hohe Zahl an Kältetoten nicht unwahrscheinlich, sagte
BAG-Geschäftsführer Thomas Specht der in Essen erscheinenden Neuen
Ruhr/Neuen Rhein Zeitung (Montagsausgabe). Im vergangenen Winter
starben mindestens 13 Menschen, vier in NRW. Specht appeliert an die
Städte, den Obdachlosen ein Dach über den Kopf zu bieten, Bahnhöfe
geöffnet zu lassen und Wärmemobile einzusetzen. Ein Sprecher der
Deutschen Bahn sagte auf NRZ-Anfrage: „Sollte es mehrere Tage lang
starken Frost geben, werden wir unseren Beitrag leisten.“ Im
vergangenen Winter hielt die Bahn einige Bahnhöfe rund um die Uhr
geöffnet. Auch die Bogestra in Bochum lässt die Stadtbahnhaltestelle
am Hauptbahnhof geöffnet. Das Diakonische Werk in Oberhausen ist
bereits auf den Winter vorbereitet. Sie wird die Öffnungszeiten ihres
Treffpunktes mit Wärmestube ausweiten und damit auch am Wochenende
Obdachlosen einen Platz zum Aufwärmen bieten. Außerdem setzt sie
verstärkt ihr Medizinmobil ein. Nachdem die Zahl der Obdachlosen seit
1996 stetig rückläufig waren, steigt sie seit 2008 wieder an. Rund
230 000 Menschen sind nach Schätzungen der BAG
Wohnungslosenhilfe 2008 wohnungslos gewesen. „Vor allem der Anteil
der unter 25-Jährigen nimmt stark zu“, sagt Specht der NRZ
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