Seit den neunziger Jahren steigen Managergehälter
auch in Deutschland in einem obszönen Maße. Für Fehler, die allzu oft
aus Gier gemacht werden, kommen der Steuerzahler oder die jeweiligen
Angestellten auf. Das untergräbt das Vertrauen in die Marktwirtschaft
– und zudem das in die Demokratie, weil die Politik dem Treiben außer
wohlfeiler Empörung nichts Substanzielles entgegensetzt. Die
Forderung nach der Deckelung von Managergehältern ist vielleicht
populistisch, hat aber nichts mit Neid oder Sozialismus zu tun;
sondern einfach etwas mit gesundem Menschenverstand. Die Wirtschaft
ist offensichtlich unfähig, gegen die Gehaltswucherungen anzugehen.
Wo der Markt versagt, muss der Staat eingreifen. So war das bei der
Bankenrettung – die die Wirtschaft bekanntlich begrüßt hat – und so
sollte es auch bei den Gehältern der Vorstände sein. Die Schweizer
haben mit ihrer Volksabstimmung etwas für den gesellschaftlichen
Zusammenhalt in ihrem Land getan und ihre Demokratie gestärkt.
Deutschland sollte sich daran ein Beispiel nehmen.
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