NRZ: Weniger Drogen in NRW-Gefängnissen sichergestellt

In den 37 nordrhein-westfälischen Haftanstalten
wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 2014 insgesamt 1930
Gramm Drogen sichergestellt – zumeist Cannabis, aber auch Heroin,
Kokain, anderes Rauschgift und verbotene Medikamente. Das teilte das
Justizministerium auf Nachfrage der in Essen erscheinenden Neue
Ruhr/Neue Rhein-Zeitung (NRZ, Donnerstagausgabe) mit. Im Ministerium
geht man davon aus, dass sich die sichergestellte Drogenmenge im
Gesamtjahr im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert haben wird. Im
Jahr 2013 waren rund 2500 und im Jahr davor etwas mehr als 2700 Gramm
sichergestellt worden. Die Dunkelziffer dürfte aber erheblich sein.
Fachleute schätzen, dass fast jeder zweite der NRW-weit rund
15 530 Inhaftierten ein Problem mit Drogen hat. „Wir
unternehmen viel, um das Einbringen von Rauschgift zu verhindern oder
eingebrachte Drogen aufzufinden“, erklärte ein Sprecher von Minister
Thomas Kutschaty (SPD) und verwies auf umfangreiche Kontrollen.
Besonders bewährt hätten sich Drogenspürhunde. Sechs sind bisher in
den NRW-Haftanstalten im Einsatz. Das Ministerium hofft, dass in
diesem Jahr zwei weitere Spürhunde den Dienst aufnehmen. Erfolge beim
Kampf gegen Drogen hinter Gittern sieht auch Peter Brock, der
Landeschef des Bundes der Strafvollzugsbediensteten. Der
Gewerkschafter berichtete gegenüber der NRZ aber auch, dass zuletzt
mehrere Häftlinge Anfälle hatten nach dem Konsum synthetischer Drogen
im Stile Crystal Meths: „Einige sind extrem aggressiv geworden.“
Andere habe man mit Herz-Kreislauf-Störungen sofort in eine Klinik
bringen müssen.

Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616