NRZ: Zentralrat der Juden nennt Niebel-Äußerungen „kindisch und zynisch“

Der Zentralrat der Juden kritisiert die Reaktion von
Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) auf die
Einreiseverweigerung für den Gazastreifen durch Israel. Das Verhalten
Israels gerade gegenüber einem ausgewiesenen Freund sei zwar
ungeschickt und undiplomatisch, so Generalsekretär Stephan Kramer.
Die Haltung Israels sei Niebel aber bekannt gewesen, sagte Kramer der
in Essen erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (Montagsausgabe).
„Es war sehr ungeschickt, wie Niebel das Ganze hat sich zuspitzen
lassen.“ Wenn Niebel nun davon spreche, dass es für Israel fünf
Minuten vor Zwölf sei, müsse er sich als Freund fragen lassen „was um
Zwölf passiert“. Wenn Niebel schon ein Ultimatum stelle, solle er
auch Lösungsvorschläge präsentieren. Scharfe Kritik äußerte Kramer an
der Bemerkung Niebels, die Blockade des Gazastreifens sei kein
Zeichen von Stärke, sondern eher ein Beleg unausgesprochener Angst.
„Das ist kindisch und zynisch angesichts der israelischen Opfer in
Sderot und andernorts durch Raketenangriffe aus dem Gazastreifen“, so
Kramer. Die Blockade berühre vielmehr „vitale Sicherheitsinteressen
Israels“.

Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042607