Nur wenige Krankenhäuser in Baden-Württemberg erwirtschaften positives Jahresergebnis (FOTO)

Nur wenige Krankenhäuser in Baden-Württemberg erwirtschaften positives Jahresergebnis (FOTO)
 

Die finanzielle Lage von Baden-Württembergs Krankenhäusern hat
sich auf den ersten Blick erstmals seit 2011 leicht verbessert. So
sank ihr Gesamtdefizit um knapp 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Bei genauerer Betrachtung der Zahlen ergibt sich jedoch ein
besorgniserregendes Bild: Immer weniger Kliniken können ein positives
Jahresergebnis aufweisen, so die neue Roland Berger-Untersuchung zur
wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser in Baden-Württemberg.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die finanzielle Lage der
Krankenhäuser in Baden-Württemberg verbessert. Aktuell weisen sie ein
Defizit von 132 Millionen Euro auf – eine Verbesserung von ca. 15
Prozent. Trotzdem bleibt das Defizit fast dreimal so hoch wie im
Jahr 2011. „Die Situation vieler Krankenhausverbünde hat sich weiter
verschlechtert“, stellt Roland Berger-Partner Peter Magunia fest.
„Insgesamt hat sich die Zahl der Kliniken mit einem negativen
Jahresergebnis im Vergleich zum Vorjahr nochmals erhöht. Mehr als die
Hälfte der größten Krankenhausverbünde in Baden-Württemberg schließen
das Berichtsjahr 2016 defizitär ab.“

Öffentlich-rechtliche Kliniken stark betroffen

Besonders die Krankenhausverbünde in öffentlich-rechtlicher
Trägerschaft stehen unter einem hohen wirtschaftlichen Druck. Über 90
Prozent der Kliniken erwirtschaften keinen Gewinn.

„Die angespannte Situation spiegelt sich auch im Rückgang
öffentlicher Krankenhäuser wider“, sagt Magunia. Während sich die
Anzahl von frei-gemeinnützigen und privaten Kliniken seit 2010 kaum
verändert hat, ist im selben Zeitraum die Zahl öffentlich-rechtlicher
Häuser um fast 20 Prozent gesunken. „Die negativen Ergebnisse der
öffentlichen Krankenhäuser belasten kommunale Haushalte im Südwesten
vielerorts mit mehreren Millionen Euro pro Jahr“, erläutert Magunia.

Verstecktes Risiko durch steigende Verbindlichkeiten

Dabei zeichnet sich bereits das nächste Problem für die
Krankenhausverbünde ab. Denn aufgrund der günstigen
Finanzierungsbedingungen und zunehmender Bau- und
Investitionstätigkeit betragen ihre Verbindlichkeiten mittlerweile
3,5 Milliarden Euro. „Die angekündigte Zinswende könnte schwere
Folgen für einzelne Kliniken haben „, erklärt Magunia. Vor allem die
großen Krankenhausverbünde sind davon betroffen: Auf sie fallen zwei
Drittel der Gesamtverbindlichkeiten.

Die angespannte Situation ist den Krankenhäusern durchaus bewusst.
So erwarten nur 16 Prozent eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen
Lage. Und die neuen Herausforderungen, die auf die Kliniken in den
kommenden Jahren warten, sind gewaltig: Dazu zählen unter anderem die
sinkende Zahl der Krankenhäuser in Baden-Württemberg, der starke
Fachkräftemangel und die demographische Entwicklung.

„Eine Wende ist aber noch möglich“, stellt Magunia in Aussicht.
„Das zeigt uns die Tatsache, dass einige Kliniken positiv
wirtschaften. Allerdings sollten die Krankenhäuser jetzt handeln, um
sich für die Zukunft erfolgreich aufzustellen.“

Die vollständige Studie können Sie herunterladen unter:
www.rolandberger.de/presse

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