Öffentliche Schulden zum Ende des 3. Quartals 2017 um 2,9 % niedriger als im Vorjahr

Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder,
Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich
aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich zum Ende
des dritten Quartals 2017 mit 1 972,9 Milliarden Euro verschuldet.
Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der
sonstige inländische Bereich (zum Beispiel private Unternehmen) und
der sonstige ausländische Bereich. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sank der
Schuldenstand gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2016 um 2,9 %
beziehungsweise 58,4 Milliarden Euro. Dabei konnten alle Ebenen ihre
Verschuldung verringern. Gegenüber dem zweiten Quartal 2017 ging der
Schuldenstand um 0,3 % beziehungsweise 5,0 Milliarden Euro zurück. In
diesem Zeitraum bauten der Bund, die Länder und die Gemeinden und
Gemeindeverbände (einschließlich ihrer Extrahaushalte) ihre
Verschuldung ab, lediglich die Verschuldung der Ebene
Sozialversicherung stieg gegenüber dem 2. Quartal 2017 an.

Die Verschuldung des Bundes verringerte sich gegenüber dem Ende
des dritten Quartals 2016 um 30,3 Milliarden Euro beziehungsweise 2,4
% auf 1 243,4 Milliarden Euro. Der Bund konnte seine aufgenommenen
Kredite um 20,6 Milliarden Euro (- 30,0 %) und seine
Wertpapierschulden um 26,0 Milliarden Euro (- 2,2 %) abbauen. Die
Kassenkredite stiegen dagegen um 16,3 Milliarden Euro (+ 209,6 %) an.

Die Länder waren zum Ende des dritten Quartals 2017 mit 590,0
Milliarden Euro verschuldet, was einem Rückgang um 3,8 %
beziehungsweise 23,5 Milliarden Euro gegenüber dem dritten
Vierteljahr 2016 entspricht. Hohe prozentuale Rückgänge gab es in
Sachsen (- 16,3 %), Bayern (- 16,0 %), Hessen(- 13,3 %) und
Mecklenburg-Vorpommern (- 9,2 %). Die prozentual höchsten Zuwächse
hatten Thüringen (+ 4,3 %) und Hamburg (+ 2,1 %).

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände sank
gegenüber dem Ende des dritten Quartals 2016 um 3,2 % (- 4,6
Milliarden Euro) auf 139,1 Milliarden Euro. Bis auf Baden-Württemberg
(+ 2,5 %) und Schleswig-Holstein (+ 1,9 %) haben die Gemeinden und
Gemeindeverbände aller anderen Länder ihre Schuldenstände reduziert.
Die prozentualen Rückgänge waren in Sachsen mit – 8,2 %(aufgrund
einer bedeutenden Änderung des Berichtskreises) und Sachsen-Anhalt (-
6,4 %) besonders hoch.

Die Sozialversicherung war zum Ende des dritten Quartals 2017 mit
440 Millionen Euro verschuldet, das waren 9,8 % beziehungsweise 47
Millionen Euro weniger als am Ende des dritten Quartals 2016.

Methodische Hinweise

2016 wurde die vierteljährliche Schuldenstatistik an den
Berichtskreis und die Abgrenzungen der jährlichen Schuldenstatistik
angepasst. Daher sind die vorliegenden Ergebnisse mit den endgültigen
jährlichen Ergebnissen vergleichbar, allerdings nur noch
eingeschränkt mit den Quartalswerten bis einschließlich viertes
Quartal 2015. Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung
wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2015 der jährlichen
Schuldenstatistik für das dritte Vierteljahr 2016 auf 480 Millionen
Euro und für das dritte Vierteljahr 2017 auf Basis des Ergebnisses
der jährlichen Schuldenstatistik zum 31. Dezember 2016 auf 427
Millionen Euro fortgeschrieben.

Die vollständige Pressemitteilung mit Tabelle sowie weitere
Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des
Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell
zu finden.

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