
– Unsicherheit in mittelständischen Unternehmen steigt
– Politische Entwicklungen weltweit zeigen Folgen
– Warth & Klein Grant Thornton CEO Joachim Riese dennoch
zuversichtlich
Nach einer Phase erhöhten Optimismus und starken
Wirtschaftswachstums im vergangenen Jahr, bewerten Mittelständler
weltweit die Aussichten für eine wirtschaftliche Weiterentwicklung
nun deutlich pessimistischer.
Deutsche Unternehmer teilen diese Einschätzung und rechnen 2019
mit weniger Wachstum und sinkenden Umsätzen.
Das ist ein Ergebnis des aktuellen, halbjährlich erhobenen Grant
Thornton International Business Reports (IBR), einer Umfrage unter
rund 5.000 Führungskräften von mittelständischen Unternehmen in 35
Ländern.
Weltweit gesehen, notiert der aus dieser Studie abgeleitete
Optimismus-Index einen stark reduzierten Wert von nur noch 39 % – ein
deutlicher Rückgang um 15 Prozentpunkte (54% in Q2/2018) und der
schwächste Wert seit zwei Jahren (38% in Q4/2016).
Europäische Mittelständler senken Wachstumsprognosen
Besonders der Wirtschaftsoptimismus in Europa ist seit dem zweiten
Quartal 2018 deutlich zurückgegangen und um 18 Prozentpunkte auf 28%
gesunken (46% in Q2/2018). Nur noch 37% der Mittelständler rechnen
mit einem Umsatzwachstum in 2019. Vor sechs Monaten waren es noch
46%, die mit einer positiven Entwicklung rechneten. Die Erwartungen
an die Profitabilität nehmen ebenfalls ab: Sahen in Q2/2018 40% der
Befragten eine steigende Profitabilität in ihren Unternehmen, sind es
aktuell noch 27%.
Die gedämpfte Stimmung ist in allen drei wichtigsten
Volkswirtschaften der EU zu erkennen.
In Deutschland sehen aktuell nur noch schwache 46% der Unternehmen
zuversichtlich in die Zukunft. Vor einem halben Jahr waren es noch
satte 74%.
Auch in Frankreich gibt es einen starken Rückgang des
Optimismus-Index von 38% auf 23%.
Wenig überraschend: Die britischen Unternehmen sind besonders
verunsichert. Nur noch 9% der Befragten glauben an eine positive
wirtschaftliche Entwicklung. Dies entspricht einem Rückgang von 8
Prozentpunkten.
Politische Unsicherheiten dauern an
Der Rückgang des Optimismus in Europa ist vor allem auf das
weitere Andauern von politischen und daraus abgeleitet
wirtschaftlichen Unsicherheiten zurückzuführen.
Der Aufstieg nationalistischer politischer Parteien in den großen
westlichen Volkswirtschaften wird von den befragten Führungskräften
als große Bedrohung für wirtschaftliche Stabilität eingestuft – hinzu
kommen faktische wie gefühlte Risiken zu den weiterhin nicht
einschätzbaren Entwicklungen aus dem Brexit.
„Es ist kein Geheimnis, dass sich politische Unsicherheiten früher
oder später negativ auf die Wirtschaft auswirken. Unsichere
Handelsabkommen, der Brexit oder Meinungsverschiedenheiten in der
europäischen Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie im Umgang mit der
Migration lassen Unternehmer vor geplanten Investitionen
zurückschrecken“, erklärt Joachim Riese, Vorstandsvorsitzender der
Warth & Klein Grant Thornton AG.
Die Europäer könnten allerdings einiges tun, um der wachsenden
Unsicherheit in der Wirtschaft entgegenzuwirken, findet Joachim
Riese: „Ein gemeinsames Vorgehen in der Flüchtlingskrise
beispielsweise wäre ein Signal für einen stärkeren europäischen
Zusammenhalt. Gleiches gilt für eine profiliertere europäische
Haltung zu Handelsbeschränkungen. Das würde das Zukunftsvertrauen der
Unternehmen stärken. Und mehr Vertrauen führt zu mehr Investitionen
und Wachstum.“
Handelskrieg zwischen den USA und China zeigt Folgen
Optimistischer blicken die Unternehmen in den USA in die Zukunft.
60% der Unternehmen rechnen mit einem Umsatzwachstum. Dieser Wert
täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass auch in den Vereinigten
Staaten ein negativer Stimmungstrend zu beobachten ist. So rechneten
im zweiten Quartal 2018 noch 78% mit einem kommenden Umsatzplus. Noch
stärker als in den USA und Europa gehen die Erwartungen der
mittelständischen Unternehmen in China zurück. Noch vor einem halben
Jahr blickten euphorische 79% positiv in die Zukunft, aktuell sind es
nur noch 57%.
Der Rückgang der amerikanischen und chinesischen Erwartungen ist
eine Folge des weiter andauernden Handelskrieges zwischen den USA und
China.
„Normalisierung der Weltwirtschaft“
Joachim Riese ist dennoch optimistisch: „Es sieht nicht so aus,
als ob ein dauerhafter Abschwung der Weltwirtschaft bevorsteht. Die
Stimmung ist aufgrund der politischen Lage, mit wenig Mut zu
notwendigen Investitionen etwas getrübt. Was wir sehen, ist eine
Normalisierung der Weltwirtschaft mit einem ausgewogeneren und
nachhaltigeren Wachstum.“
Über Warth & Klein Grant Thornton: Warth & Klein Grant Thornton
gehört zu den zehn größten deutschen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Rund 950 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter betreuen an zehn Standorten in Deutschland neben
börsennotierten Unternehmen den großen Mittelstand. Traditionelle
Schwerpunkte der Arbeit der Gesellschaft sind Wirtschaftsprüfung,
Steuerberatung, Rechtsberatung sowie Private Finance und Corporate
Finance & Advisory Services.
Die Gesellschaft berät weltweit im Netzwerk von Grant Thornton mit
rund 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehr als 700
Standorten in über 135 Ländern.
Über den IBR:
Der „IBR-International Business Report“ von Grant Thornton befragt
mehr als 10.000 mittelständische Unternehmen aus allen Branchen und
Industriezweigen. Die Daten für die aktuelle Veröffentlichung
basieren auf Interviews mit 5.000 Vorstandsvorsitzenden,
Geschäftsführern oder anderen Führungskräften aus 35
Volkswirtschaften weltweit.
Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner für Rückfragen:
Karl-Heinz Heuser
Telefon: + 49 221 397 503-50
Email: kh.heuser@heuser-kommunikation.de
für Warth & Klein Grant Thornton
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