Ostsee-Zeitung: Gekittete Risse _ Kommentar zum CDU-Parteitag

Die CDU kann zufrieden sein. Sie hat auf ihrem
Parteitag Geschlossenheit gezeigt, wie viele dies zuvor nicht
erwartet hatten. Und selbst dort, wo eine Spaltung mitten durch die
Partei geht wie im Falle der Präimplantationsdiagnostik, zeigt sie
sich zwar debattenfreudig, aber dem sachlichen Argument zugeneigt.
Dass Parteichefin Angela Merkel mit forschem persönlichem Einsatz die
mehrstündige PID-Debatte durchsetzte, mag nüchternem Kalkül
entsprungen sein: Streitet Euch, aber auf einem Gebiet, wo es nicht
weh tut. Die Parteivorsitzende hat bis zum Ende des Konvents die
Zügel straff in der Hand gehalten. Die Debatten um einen
Nachfolgekandidaten der Herzen namens Guttenberg werden zumindest
pausieren. Zumal jetzt auch in der eigenen Partei Hoffnungsträger der
zweiten Reihe wie Röttgen und von der Leyen bereitstehen. Die CDU
geht einig aus diesem Parteitag. Wie lange es dauert, bis die
gekitteten Risse neu aufbrechen, wird auch der Wähler entscheiden: Im
März in Baden-Württemberg.

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