Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Papandreou

Es gleicht einer griechischen Tragödie, was sich
derzeit auf der politischen Bühne Europas abspielt. Und in der ist
dramaturgisch das Scheitern des „Helden“ unausweichlich. Papandreous
Ankündigung, das Volk zu befragen, war nicht weniger als eine
Bankrotterklärung, ein politischer Selbstmord aus Angst vor dem Tod.
Den Namen Papandreou, der Griechenlands Schicksal seit rund 100
Jahren mitbestimmt, will er nicht mit einem drohenden Bürgerkrieg und
der Installation eines Notstands-Regimes in Verbindung bringen.
Papandreou pokert nicht. Er hat aufgegeben und damit seine Partner in
der Europäischen Union, die so viel Hoffnung in das Rettungspaket
gesetzt haben, enttäuscht. Zurück bleibt ein zerrissenes Europa, in
dem die „Nordländer“ das Gefühl haben, dass ihr Geld in ein Fass ohne
Boden fließt, und die „Südländer“ das Euro-Regiment als Bedrohung
empfinden. Tragödien kennen kein Happy End.

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