Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Afghanistan-Bericht der Bundesregierung

Der von der Bundesregierung vorgelegte
„Fortschrittsbericht“ ist – anders als der Titel verheißt – eine
ernüchternde Lektüre. Klare Fortschritte werden beim Aufbau der
Infrastruktur, im Bildungswesen, bei der freien Meinungsäußerung und
den Menschenrechten ausgemacht. Das ist nicht wenig, aber bei weitem
nicht genug. Auf zentralen Feldern, die das Leben der Afghanen
bestimmen, ist die Bilanz eher frustrierend. Die Korruption blüht,
die Armut ist weiter groß, die Sicherheitslage besorgniserregend. Da
überrascht es nicht, dass kürzlich eine von der ARD und anderen
internationalen TV-Sendern in Auftrag gegebene Meinungsumfrage tiefe
Enttäuschung unter den Afghanen und einen dramatischen Imageverlust
des internationalen Engagements auslotete.

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Ostsee-Zeitung
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