Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Kundgebung am Brandenburger Tor

Seit den Pariser Terrortaten hagelt es auch unter
den Offiziellen Zeichen guten Willens. Man hakt sich lieber unter,
statt sich zu beschimpfen oder auszutricksen. Es sind kleine Momente
des Innehaltens, die hoffen lassen, dass nicht morgen gleich wieder
der alte Trott entsteht. Es ist Zeit für die mutige Rede, für die
klare Haltung, und es gibt Grund, offen und ehrlich zuzuhören, statt
Vorurteile zu wiederholen. Bleibt es bei der auch gestern vor dem
Brandenburger Tor von offizieller Seite aus gezeigten Besonnenheit,
dann hat der Pegidaismus Wirkung gezeigt, dann haben sich die
kriminellen Terroristen getäuscht: Das Fremde gehört zu uns, der
Religion wohnt nichts Böses inne, die Gleichsetzung von Islam und
Terrorismus ist infam. Gaucks offene einfache Worte vor dem
Brandenburger Tor sind friedensstiftend.

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