Ostsee-Zeitung: Ostsee-Zeitung (Rostock) kommentiert Bankenkrise in Spanien

Die Spanische Grippe. Ende 1918 sterben weltweit
zwischen 25 und 50 Millionen Menschen. Eine Pandemie ganz anderer Art
droht Europa heute: die „Spanische Euro-Grippe“. Mit Spanien muss
erstmals ein wirtschaftliches Schwergewicht der Eurozone unter den
Rettungsschirm. Die Finanzkrise hat eine völlig neue Dimension
erreicht. Spaniens toxischer Cocktail hat es in sich: ein marodes
Bankensystem, ein aufgeblähter Immobilienmarkt, ein überschuldeter
Privatsektor, tief in der Kreide stehende Regionen, ein chronisches
Handelsdefizit und eine schwache Wettbewerbsfähigkeit. Spaniens
Offenbarungseid war überfällig. Doch im Gegensatz zu Griechen, Iren
und Portugiesen sind die Spanier nicht bereit, sich an die Kette der
Euro-Retter legen zu lassen und noch stärker auf Sparkurs zu steuern.
Weil Brüssel mit zweierlei Maß misst, könnten schon nach der Neuwahl
in einer Woche die Griechen spanische Konditionen verlangen.

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