Selbst wenn die aufgedeckte Masche nicht wirklich
neu ist – nämlich die Ignorierung sinkender Preise an der Strombörse
bei der Berechnung der Kunden-Entgelte – bestätigt sie einen
Missstand, über den die Politik seit Jahren nur lamentiert: Auf dem
deutschen Strommarkt gibt es keinen echten Wettbewerb. Im Gegenteil.
Nach wie vor wird der von vier Großkonzernen dominiert, ist das Land
wie in Besatzungszonen eingeteilt. Selbst die Mehrzahl der Stadtwerke
ist durch Lieferverträge und Beteiligungsmodelle an der kurzen Leine
der Kartelle. Da klingt der gebetsmühlenartige Ruf der Politik nach
einem Wechsel des Stromversorgers nur noch peinlich. Dabei hat die
mit Bundesnetzagentur, Bundeskartellamt oder Monopolkommission
„Folterinstrumente“ zur Hand, um die Konzerne zum Einlenken zu
bewegen. Gedroht wurde lange genug.
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Ostsee-Zeitung
Thomas Pult
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