Für den Philosophen Friedrich Nietzsche war Krieg
immer ein Winterschlaf der Kultur. Nichts anderes war der achteinhalb
Jahre dauernde Wüstenkrieg im Irak, den die USA am Wochenende mit dem
Abzug der letzten Soldaten beendet hat. Zurück bleibt ein Land, das
vom Diktator Saddam Hussein befreit ist, aber ökonomisch und seelisch
derart zerrüttet ist, dass es Jahrzehnte brauchen wird, um sich von
den Folgen dieses martialischen Kampfeinsatzes zu erholen. Zurück
bleiben auch weit über 130 000 tote Iraker, eine Nation, die um ihre
wirtschaftlichen und sozialen Erfolge beraubt ist, ein Land mit einer
derart schwachen Regierung, die eine Spaltung in einen sunnitischen,
schiitschen und kurdischen Teilstaat nicht verhindern könnte. Der
Irak ist nur noch ein Schatten seiner selbst, ein zurechtgestutzter
Zwerg gegenüber der neuen Regionalmacht Iran.
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