Der heiße Sommer lässt in Berlin Mitte seltsame
politische Blasen entstehen. Denn mehr als eine Blase, die
hoffentlich bald platzt, ist die Diskussion um die Streichung der
Homöopathie aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Kassen nicht.
Denn sie lenkt nur ab von den nach wie vor ungelösten Problemen im
Gesundheitssystem, von der fehlenden politischen Kraft, die echten
Sparmöglichkeiten auszuschöpfen. Die Kassen halten sich zwar zurück
mit Informationen, wie viel Geld sie insgesamt für homöopathische
Leistungen ausgeben. Aber sie versichern, das sei verschwindend im
Vergleich zu den Ausgaben für die klassische Medizin. Setzt man die
8,4 Millionen Euro, die die gesetzlichen Krankenkassen 2008 für
homöopathische Medikamente bezahlt haben, in Relation zu den 32
Milliarden Euro Gesamtausgaben für Arzneimittel, wird deutlich: Hier
geht es um Sparpotentiale im Promille-Bereich, hier werden aus
ökonomischer Sicht Mücken zu Elefanten gemacht.
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Ostsee-Zeitung
Thomas Pult
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