Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG (Rostock) zur Reform der Krankenkassenbeiträge

Operation gelungen, Patient gerettet, aber noch
lange nicht gesund. So lässt sich der jetzt gefundene Kompromiss zur
Finanzreform im Gesundheitswesen zusammenfassen. Wenn keine neue
internationale Finanz- oder Wirtschaftskrise dazwischenkommt, dürfte
das drohende Finanz-Desaster der gesetzlichen Krankenversicherung im
kommenden Jahr erst einmal gebannt sein. Gemessen an den Problemen im
Gesundheitswesen ist das Maßnahme-Bündel aber nur eine Notlösung: Es
löst lediglich die aktuell anstehenden Geldnöte der Kassen. Die
Koalitionäre haben sich dabei auch nicht gerade als
innovationsfreudig gezeigt. Im Kern haben sie sich ganz simpel darauf
geeinigt, den Beitragssatz wieder auf das Niveau von Anfang 2009
anzuheben. Das bringt mit sechs Milliarden Euro Mehreinnahmen den
größten Batzen zum Stopfen des drohenden Elf-Milliarden-Lochs bei den
Krankenkassen. Diese Anhebung ist auch grundsätzlich vernünftig und
passt in das bewährte solidarische Versicherungssystem. Denn sie
verteilt die Last gleichmäßig auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

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